Kräuterkunde Koriander

KORIANDER: NERVENBERUHIGENDES GEWÜRZ, DAS SCHON DIE PHARAONEN VERWENDETEN

Tipp:

Nicht nur die Koriandersamen sind eine Bereicherung für die Küche, sondern auch Blätter und Wurzeln sind verwendbar. Die Blätter passen zu thailändischen, indischen, mexikanischen oder brasilianischen Gerichten. Allerdings müssen die Blätter frisch verarbeitet werden, denn durch Trocknung verlieren sie ihr Aroma. Auch die Wurzeln müssen frisch verarbeitet werden. Koriandersamen werden hierzulande vor allem als Brotgewürz verwendet. Die kleinen Samen würzen aber auch Spekulatius und Printen und verfeinern Fisch- und Fleischgerichte.

Herkunft:

Bei Ausgrabungen neolithischer Kulturen haben Wissenschaftler die kleinen Koriandersamen gefunden. Die Funde in den Pharaonengräbern belegen, dass Koriander einst den Herrschern mit ins Jenseits gegeben wurde, um ihnen den Weg in die andere Welt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und auch in der Bibel und in den alten Sanskritschriften ist Koriander erwähnt. Ursprünglich stammt Koriander aus dem Mittelmeergebiet, heute gedeiht Koriander auch in Deutschland, Asien und Amerika.

Merkmale und Anbau:

Die Korianderpflanze gehört botanisch zu den Doldenblütlern. In Kulturen ist Koriander ein- bis zweijährig. Die Pflanze wächst dreißig bis sechzig Zentimeter hoch und erinnert von der Blattform entfernt an Petersilie. Koriander entwickelt weiße oder blassrötliche Blüten. Aus diesen Blüten bilden sich dann kugelige Früchte.

Aroma und Verwendung:

Die Korianderfrüchte sind drei bis fünf Millimeter groß, je nach Herkunft. Osteuropäische Koriandersamen sind größer, haben aber einen hohen Anteil ätherisches Öl. Die nordafrikanischen Sorten dagegen sind kleiner und beinhalten weniger Öl. Die Früchte werden getrocknet, entwickeln dann das typische Aroma. Koriander enthält als chemische Hauptbestandteile vor allem das sogenannte Linalvol und das sogenannte Aldehyd Trans-Tridecen (2)-al (1). Das Aldehyd sorgt für den etwas wanzenartigen Geruch, der Koriander auch den Beinamen „Wanzenkraut“ oder „Wanzendill“ eingebracht hat. Koriandersamen passen ideal zu Kohl. Und auch Wildgerichte und Soßen bekommen mit Koriander eine besondere Note. Außerdem ist Koriander in Currymischungen enthalten. Vor allem in Süddeutschland wird Koriander außerdem sehr häufig als Brot- und Wurstgewürz verwendet.

Heilkunde:

Klassischerweise wird Koriander in der Naturheilkunde gegen Blähungen, Völlegefühl sowie bei leicht-krampfartigen Magen- und Darmstörungen eingesetzt. In Form eines Tees, der mit Honig gesüßt ist, wirkt Koriander auch bei Erkältungskrankheiten. Generell wird Koriander eine nervenberuhigende Wirkung zugeschrieben.

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